Wie nachhaltig ist HVO100?

20. Mai 2025
4 minutes read

Der Übergang zu erneuerbarer Energie gehört zu den größten Herausforderungen im Verkehrssektor. Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, ihre CO₂-Emissionen zu senken und die Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten zu verbessern. Erneuerbare Kraftstoffe wie HVO100 (Hydrierte Pflanzenöle) bieten hierfür eine praktische und sofort umsetzbare Lösung. Doch wie nachhaltig ist HVO100 wirklich – und wie sieht die Lieferkette dahinter aus?

Was ist HVO100?

HVO100 ist ein erneuerbarer Dieselkraftstoff, der zu 100 % aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt wird, darunter:
Abfälle und Reststoffe (z. B. gebrauchte Speiseöle, tierische Fette)
Pflanzliche Öle (z. B. Rapsöl)
Nebenprodukte aus der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Die Herstellung erfolgt durch Hydrierung – ein Raffinationsverfahren, bei dem die Rohstoffe unter hohem Druck mit Wasserstoff behandelt werden, um Sauerstoff und Verunreinigungen zu entfernen. Das Ergebnis ist ein paraffinischer Kraftstoff von hoher Qualität, der chemisch identisch mit fossilem Diesel ist, jedoch eine deutlich geringere Umweltbelastung aufweist.

Die Lieferkette von HVO100

1. Beschaffung der Rohstoffe

Die Nachhaltigkeit von HVO100 hängt maßgeblich von der Herkunft der eingesetzten Rohstoffe ab. Besonders nachhaltig sind Rohstoffe auf Abfall- und Reststoffbasis, da sie Nebenprodukte nutzen, die sonst ungenutzt blieben. Auch pflanzliche Öle wie Rapsöl können nachhaltig sein – vorausgesetzt, sie stammen von zertifizierten, verantwortungsbewussten Betrieben.

Nachhaltigkeitsfaktoren:

  • Abfallbasierte Rohstoffe verursachen die geringste Umweltbelastung.
  • Zertifizierte Pflanzenöle minimieren das Risiko von Landnutzungsänderungen und Abholzung.
  • Rückverfolgbarkeit und Zertifizierungen (z. B. ISCC – International Sustainability and Carbon Certification) sind entscheidend zur Verifizierung der Nachhaltigkeit.

2. Verarbeitung und Produktion

Die Produktion von HVO100 erfolgt über einen chemischen Prozess namens Hydrierung, bei dem die Rohstoffe unter hohen Temperaturen und Druck mit Wasserstoff behandelt werden. Das Ergebnis ist ein stabiler, hochwertiger Kraftstoff, der den strengen europäischen Kraftstoffnormen (EN 15940) entspricht.

Umweltauswirkungen:

  • Die Hydrierung ist energieintensiv, aber der gesamte CO₂-Fußabdruck von HVO100 ist deutlich geringer als bei fossilem Diesel.
  • Produzenten setzen zunehmend auf erneuerbaren Strom und optimieren ihre Prozesse zur weiteren Reduktion der Emissionen.
  • Nebenprodukte wie Propan werden oft zur Energiegewinnung genutzt, was die Ressourceneffizienz erhöht.

3. Verteilung und Logistik

HVO100 kann über die bestehende Dieselinfrastruktur vertrieben und gelagert werden. Der Kraftstoff lässt sich durch bestehende Pipelines transportieren, mit herkömmlichen Tankwagen liefern und ist vollständig kompatibel mit gängigen Diesellagern und Tankstellen. Eine spezielle Handhabung oder besondere Sicherheitsmaßnahmen sind nicht erforderlich – HVO100 verhält sich wie herkömmlicher Diesel.

Nachhaltigkeitsfaktoren:

  • Die Emissionen im Vertriebsprozess sind dank effizienter Logistiknetzwerke gering.
  • Der Einsatz von HVO100 in Transportfahrzeugen senkt zusätzlich den CO₂-Fußabdruck in der Verteilung.

4. Nutzung und Leistung

HVO100 ist ein sogenannter Drop-in-Kraftstoff, der direkt, ohne technische Anpassungen, in vorhandenen Dieselmotoren verwendet werden kann. Seine Leistungseigenschaften sind fossilem Diesel oft überlegen. Ein höherer Cetanzahlwert sorgt für eine bessere Verbrennung und bessere Motoreffizienz. Zudem entstehen weniger Partikelemissionen, was zu einer saubereren Verbrennung führt und Luftverschmutzung sowie Motorverschleiß reduziert. Dank seiner paraffinischen Struktur bietet HVO100 auch hervorragende Kälteeigenschaften.

CO₂-Einsparungen:

  • Bis zu 90 % CO₂-Reduktion über den gesamten Lebenszyklus im Vergleich zu fossilem Diesel.
  • Reduzierte NOₓ- und Partikelemissionen verbessern die Luftqualität – insbesondere im städtischen Raum.
  • Fahrzeuge mit HVO100 erfüllen die strengen Euro-6-Abgasnormen.

Regulierung und Zertifizierung

HVO100 unterliegt der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED II), die die Nachhaltigkeitsanforderungen für Biokraftstoffe festlegt:

  • Mindestens 65 % Treibhausgasreduktion im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen.
  • Anforderungen an Rückverfolgbarkeit und Zertifizierungen (z. B. ISCC).
  • Bevorzugung von Rohstoffen aus Abfällen und Reststoffen.

Produzenten und Lieferanten von HVO100 setzen zunehmend auf unabhängige Zertifizierungen durch Dritte, um Transparenz zu gewährleisten und Kunden Sicherheit in Bezug auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu bieten.

Warum HVO100 für Flottenbetreiber und Logistikunternehmen sinnvoll ist

Sofortige CO₂-Einsparungen
HVO100 ist einer der schnellsten Wege zur Dekarbonisierung des Verkehrs – ohne große Investitionen in neue Technologien.

Einfache Umstellung
Keine Änderungen an Infrastruktur oder Fahrzeugen erforderlich.

Höhere Motoreffizienz
Geringere Wartungskosten und besserer Kraftstoffverbrauch.

Regelkonformität
Erfüllt die EU-Emissionsziele und zukünftige CO₂-Vorgaben.

Kundenerwartungen erfüllen
Immer mehr Kunden priorisieren Transportdienstleister mit nachweislich geringem CO₂-Fußabdruck.

Interessiert daran, auf HVO100 umzustellen?

Kontaktieren Sie Biofuel Express, um zu erfahren, wie wir Sie bei der Umstellung auf erneuerbare Kraftstoffe unterstützen können – und wie Sie Ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen.

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

*“ zeigt erforderliche Felder an

Dieses Feld wird bei der Anzeige des Formulars ausgeblendet